Auf dem Foto oben ist eine Misosuppe. Das ist eine typische, unentbehrliche Suppe auf einem japanischen Esstisch. Die Brühe der Misosuppe besteht aus Seetang oder einem getrockneten Fisch. Man gibt dazu kaltes Wasser in einen Topf, Seetang oder den getrockneten Fisch hinein und kocht das Wasser auf und dann gibt man Gemüse oder andere Zutaten hinzu. Zum Schluss kommt dann das Miso dazu. Miso ist wie Sojasauce auch, das tägliche Gewürz der Japaner.
Das Miso habe ich dieses Mal zum ersten Mal in meinem Leben selbstgemacht. Früher habe ich von meinem Nachbarn einmal selbstgemachtes Miso geschenkt bekommen und es hat so gut geschmeckt, dass ich gesagt habe, dass wenn sie das nächste Mal Miso wieder selber machen, ich gerne mitmachen möchte.
Die Hauptzutat von Miso sind Sojabohnen, siehe Foto oben. Sojabohnen kann man auch so essen aber damit kann man auch Tofu, Sojamilch,Sojasauce und Miso etc. machen. Ein sehr wichtiges Lebensmittel für Japaner. Vor dem Herstellen von Miso werden die Sojabohnen über Nacht in Wasser eingelegt.
Wenn die Bohnen auf die doppelte Größe angequollen sind, dann werden sie mit viel Wasser gekocht, um weicher zu werden. Wir haben daher viel gekocht, was viel Arbeit war.
Eine weitere unentbehrliche Zutat für Miso ist KOUJI. KOUJI besteht aus Mikrobien, wie Schimmel, die das Wachstum stimulieren. KOUJI benutzt man bei der Herstellung von Sake, Miso, eingemachtes Gemüse und Lebensmitteln, wo eine Gärung wichtig ist. Ich bin nicht sicher, aber ich denke, sowas gibt es sicher auch woanders in der Welt, z.B. Joghurtbakterien etc.
Daher bin ich zum ersten Mal in meinem Leben in einen KOUJI Shop gegangen. Ich wußte nicht einmal, dass solche Shops existieren. Ich glaube viele Japaner kennen das auch nicht. Im KOUJI Shop gibt es eine bestimmte Technik, wo man mit Reis oder Weizen KOUJI Bakterien erzeugt. Vor einer Woche habe ich daher meinen Reis zum KOUJI Shop gebracht. Nachdem ich einen Anruf erhilet, das meine Bakterien jetzt fertig seien, habe ich diese dann abgeholt.
Im Haus der Nachbarn haben wir dann das Projekt Misoherstellung gestartet. Zuerst wird der klumpige KOUJI mit der Hand auseinander gemacht und zerkleinert. Dazu wird Salz gemischt und alles flach auf den Tisch verteilt. Es ist komisch und interessant, wenn man sich vorstellt, dass diese Bakterien lebendig sind. Wenn man genauer hinschaut kann man etwas weißes, schimmliges erkennen.
Das Ganze über eine Nacht lang ruhen lassen. Am nächsten Tag werden die gekochten Sojabohnen zerquetscht, früher geschah das per Hand, heutzutage mittels einer Küchenmaschine, was natürlich sehr bequem und schnell ist!! Dazu wird das Wasser der gekochten Sojabohnen gegeben, um es weicher zu machen.
Die Sojabohnen und das KOUJI werden jetzt zusammen gemischt und das war bereits die Hauptsache bei der Herstellung von Miso. War das nicht einfach? Ich war recht überrascht, dass es schon so schnell fertig war, ich dachte es sei komplizierter. Ach so, dann mache ich es jetzt jedes Jahr. Allerdings war der Nachbar so nett, dass alles schon vorbereitet war, daher war es wohl so einfach. Das war eine große Hilfe, Vielen Dank!
Zum Schluß wir das Miso in ein festverschliessbares Gefäß gegeben.
Meine Tochter und ihre Freundin kamen vom Kindergarten zurück und hatten großes Interesse am neuen Miso. Die meisten Leute kaufen Miso fertig im Laden und die Kinder hatten Miso in einem solchen Zustand noch nicht gesehen. Was soll das sein?, haben sie gesagt.
Die KOUJI Bakterien arbeiten dann und es dauert ein halbes Jahr, bis das Miso zum Essen fertig ist. Damit es nicht in der Zwischenzeit schimmelt wird oben Salz gestreut. Nach einem halben Jahr muss die Farbe brauner werden. Wenn es so sein wird, werde ich wieder darüber im Blog schreiben.
Dieses Mal haben wir 10kg Miso gemacht. Vermutlich sollte das für ein Jahr reichen. Ich hoffe das es lecker wird.
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